Mit einem Antrag, der in der Sondersitzung des Kreistags am 13.10.2017 eingebracht wurde, bekräftigte das Gremium einstimmig seine Haltung, unser neues Gymnasium im Sinne unseres Aktionsplans für Menschen mit Behinderung barrierefrei zu planen und bauen und dabei auf die Expertise von Fachleuten und Fachleuten in eigener Sache, nämlich den Menschen mit Behinderung, zurückzugreifen. Der Antrag wurde einstimmig angenommen.
Antrag:
Das Herrschinger Gymnasium wird Inklusiv – Antrag zur Sondersitzung des Kreistages am 13. Oktober 2017
– Sachstand Gymnasium Herrsching –
Sehr geehrter Herr Roth, sehr geehrte Damen und Herren,
in seiner Sitzung am 24. Juli 2017 hat der Kreistag für den Landkreis Starnberg einen Aktionsplan für Menschen mit Behinderungen – Gemeinsam stärker – beschlossen. Dieser Aktionsplan wurde von Betroffenen, Fachkräften, MitarbeiterInnen von Behindertenorganisationen und aus der Verwaltung sowie mit kommunalen MandatsträgerInnen mit der sozialwissenschaftlichen Begleitung des BASIS-Institutes aus Bamberg erstellt.
In zwei Runden, im Frühjahr und im Herbst 2016, wurden mit sechs Arbeitsgruppen die Inhalte des Aktionsplan zu folgenden Themenbereichen erarbeitet:
- Wohnen
- Freizeit, Kultur und Sport
- Arbeit
- Schule und frühkindliche Bildung
- Mobilität und Barrierefreiheit
- Politische Teilhabe und Information
Der Aktionsplan beinhaltet Handlungsbedarfe und konkrete Maßnahmen für die Weiterentwicklung der Inklusion in unserem Landkreis und in den Gemeinden.
Es ist notwendig, und im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention, Menschen mit Behinderungen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen und nachhaltig zu verbessern.
Es geht darum, Barrieren abzubauen, seien sie nun baulicher Art, bei der Bildung, bei der Mobilität, bei der Teilnahmemöglichkeit am gesamtgesellschaftlichen Leben überhaupt. Es geht aber auch darum, manche Barrieren abzubauen in unseren Köpfen – wir müssen offen sein für das Recht auf Teilhabe aller Menschen in allen Bereichen des Lebens.
Ein wichtiger Bereich der Inklusion ist der Schulbereich.
Der Punkt 7.7 des Aktionsplans beinhaltet das Thema Schule (Seite 182) und im Punkt 7.7.4.10 geht es um die Barrierefreiheit von Schulgebäuden (Seite 189).
Zur Umsetzung des Aktionsplans gemäß der UN-Behindertenrechtskonvention stelle ich folgenden
Antrag:
Der bereits in der Konzeptphase eingeschlagene Weg, das Gymnasium Herrsching
1. in baulicher Hinsicht (konsequente Barrierefreiheit),
2. mit Blick auf den bezüglich des erweiterten Raumbedarfs (Ruhe- und Rückzugsräume) und
3. im Hinblick auf die technische Ausstattung (z. B. Induktionsschleifen, optimale akustische Bedingungen, Leitsystem für Menschen mit verschiedenen Sinnesbehinderungen)
ist in der Planungs- und Bauphase konsequent weiter zu verfolgen.
4. Beim Bau des Herrschinger Gymnasiums müssen alle Aspekte berücksichtigt werden, die Inklusion ermöglichen.
5. Fachleute für Barrierefreiheit in den Schulen sind in die entsprechenden Planungsprozesse einzubeziehen, wobei Barrierefreiheit im weitesten Sinne zu sehen ist.
6. Für die Begutachtung der Barrierefreiheit wird eine Auditgruppe eingesetzt, in der Menschen mit Behinderungen mitwirken (Forderung im Aktionsplan, Seite 189).
7. Der/die Behindertenbeauftragte des Landkreises Starnberg (derzeit Frau Veronika Seidl) ist in alle Planungsphasen einzubeziehen.
Verwandte Artikel
Appell an Söder: Krankenhausreform nicht blockieren
Pressemitteilung vom 21.11.2024 anlässlich der Sitzung des Bundesrats am 22.11.2024 Kreisrätin und Mitglied des Aufsichtsrats der Starnberger Kliniken, an die bayerische Landesregierung: „Mit der Krankenhausreform beenden wir einen jahrelangen Stillstand…
Weiterlesen »
Wir wollen es genau wissen – Wie ist die Situation der Geflüchteten im Landkreis Starnberg?
Mit einer Anfrage vom 4. Dezember 2022 wollen wir wissen, wie die Situation der Geflüchteten im Landkreis Starnberg ist. Sobald wir die Antwort haben, wird diese veröffentlicht. Sehr geehrter Herr…
Weiterlesen »
Pflege von Grünflächen vom Verband Wohnen
Antrag vom 9. Januar 2022:Die Grünflächen des Verband Wohnen konsequent nachhaltig und „bienenfreundlich“ um zu gestalten. Begründung: Die Umgestaltung aller Grünflächen auf „nachhaltig“ und „bienenfreundlich“ ist ein wichtiger Beitrag zum…
Weiterlesen »